Ernest Hemingway’s Roman: Paris – ein Fest für das Leben schildert seine Zeit in der französischen Hauptstadt in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Viele amerikanische Künstler lebten dort, wesentlich weil es aufgrund des günstigen Dollar/Franc Wechselkurses günstiger war, und widmeten sich ihren Inspirationen.
Nun ist es kein Geheimnis, dass ich ein großer Hemingway Bewunderer bin, also machte ich mich auf, mietete ein Appartment in der rue de l’Odeon im Quartier Saint-Germain-des-Prés und wollte wissen, wie es mein Schreiben beeinflusst.
Schon allein das winzige Appartment war großartig. Die Dachfenster blickten auf den Eiffelturm. Die Stimmung wechselte je nach Tageszeit. Morgens stand der Turm meist im Nebel, Mittags war er von Wolken und Sonne umgeben, Abends und Nachts leuchtete er stolz in das dunkle Blau. Meine Aktivitäten beschränkten sich auf Schreiben in Cafés, Schreiben im Appartment, Spazierengehen im Jardin-du-Luxembourg, der gleich um die Ecke lag, essen gehen und Rotweintrinken in den kleinen Brasserien, ebenfalls im Viertel.
Meine Sinne hetzten von Eindruck zu Eindruck, die vielen bunten Lichter des Viertels, die Gerüche aus den kleinen Restaurants und Bäckereien, die Nonchalonce der Einwohner, ob jung oder alt, bis hin zur Absolutheit des Lebensgefühls, eine Mischung aus gestillter Sehnsucht und expressiver Lebensfreude.
Ich schrieb Tag und Nacht, angetrieben von meinen explodierenden Sinne, gönnte mir keine Ruhe.
Wieder zurück, bin ich nun selbst gespannt, ob sich diese Inspiration im dritten Buch wiederfindet.
Man sagt, jede Reise verändert den Charakter. Mein Aufenthalt in Paris hat dies mit Sicherheit getan, ich kann es deutlich fühlen und irgendwann bestimmt auch rational begründen. Allerdings noch nicht heute!